Es waren noch Zeiten, als Konzertgitarren, Mandolinen etc. einen Korpus- /Halsübergang am 12. Bund hatten. Damit ergab sich auch die weiter Formgebung des Korpus und der Steg landete auf der resonantesten Stelle der Decke: Mitte auf der Höhe des Unterbugs ... mehr oder weniger auf der breitesten Stelle. Stellt man sich die Decke als Trommelfell vor: In der Mitte, wo ein Trommelfell am besten schwingt.
Um den Instrumentalisten den Hals bei gleicher Mensurlänge um zwei Bünde mehr bespielbar zu machen, wanderte der Steg aber von diesem "Optimalpunkt" in Richtung des Schalloch weg.
Als Folge wurden die Gitarrendecken anders verbalkt.
Bei den Ur-Ukulelen war der Hals-/Korpusübergang ebenfalls traditionell am 12. Bund und auch heute noch findet man diese Bauweise, hauptsächlich bei der Sopran-Größe. So brauchte man sich keine Gedanken über eine abgewandelte Korpusform zu machen.
Jetzt werden aber schon seit eingen Jahren die meisten Konzert-, Tenor- und Bariton-Ukulelen Hälse am 14. Bund angesetzt.
Die Korpusform bliebt aber meistens "klassisch".
Um den resultierenden Resonanzverlust durch das Rutschen des Steges Richtung Schalloch zu kompensieren, haben wir seit ca. 2019 auf unsere "Jumbo-Form" umgestellt. Diese ist maßstäblich von einer Western-Gitarre abgenommen und auf Ukulelengröße verkleinert. Durch diese Bauweise erhält man mehr Schwingfläche am Unterbug.
Im Vergleich mit einer "Standard"-Form klingt die "Jumbo"-Form deutlich voller, die Frequenzen werden gleichmäßiger wiedergegeben.
Bei Longneckbauweisen hat man dieses Problem des "wandernden" Steg weniger. Durch die längere Mensur an einem kleinen Korpus wandert der Steg wieder fast zurück auf die optimale Resonanzstelle ... auch wenn der 14. Bund den Halspunkt bildet.