Die Konstruktion der Kloster-Ukulelen leitet sich vom klassischen Gitarrenbau ab. D.h. Boden und Zargen bestehen aus Harthölzern und die DECKE GENERELL AUS ALPENFICHTE.
Diese Kombination hat sich als klangprägend erwiesen. Gerade die Verwendung von Alpenfichte als Deckenholz bietet Vorteile was Klangfülle und Tonpräsenz betrifft. Die Stabilität lässt dünnere Decken zu, als die Verwendung von Laubhölzern. Durch spezielle Beleistungen wird dieses zusätzlich unterstützt.
Es gibt kaum ein besseres Resonanzholz, als feinjährige Fichte. Keine Geige, Cello, Kontrabass ohne Fichtendecke ... die Resonanzböden an Cembalo oder Steinway-Flügel und Holzpfeifen einer Kirchenorgel, sind aus Fichte.
Hinzu kommt ein wichtiger Aspekt: Ich habe als Anbieter des Workshops den Teilnehmern garantiert, ein fachlich gebautes und optimal klingendes Instrument zu bauen. Dieses kann ich guten Gewissens nur mit einer Alpenfichtendecke darstellen.
Die Bauweise der Klosterukulelen hat sich von Workshop zu Workshop in Details geändert. Jedes Mal, wenn ein Teilnehmer ein anderes Korpusholz verwendete, wurden die Klangergebnisse in die Planung der nächsten Instrumente einbezogen. Basisverhalten der verwendeten Hölzer waren schon vorher bekannt, aber Feintuning macht das Bauergebnis erst zum hörbaren Erfolg.
Die verwendete Fichte stammt aus der Umgebung von Mittenwald, bekannt als Wiege des deutschen Geigenbaus. Fichte vom Nordhang der Alpen hat andere Eigenschaften, als die Hölzer südlich des Hauptkamms. Sie wachsen klimabedingt langsamer und sind somit fester, also auch dünner auszuarbeiten ohne an Festigkeit zu verlieren..
Im Grundpreis ist eine Decke aus feinjähriger Fichte enthalten. Gegen Aufpreis (*) ist die Fichte mit sogenanntem Haselwuchs zu haben. Ihr gewellter Faserverlauf macht sie optisch besonders attraktiv.
Zudem verleiht die Haselung dem Holz eine höhere Festigkeit, die Decke kann deshalb etwas dünner (schwingfreudiger) ausgearbeitet werden!
„glatt“ bedeutet in diesem Fall ohne besondere Maserung.
Die Holzart ist für alle gedacht, die gerne einen hellen Korpus haben wollen. In Verbindung mit einem dunklen Binding eine sehr attraktive Erscheinung. Klanglich befindet man sich im mittenbetonten Bereich. Die Fichtendecke steuert aber hier die Obertöne hinzu und macht diese Holzkombination für den Strummingbereich brauchbar.
Alternativ zum glatten Bergahorn biete ich Riegelahorn (*) an. Klanglich noch weicher, als der Glatte, aber optisch weitaus attraktiver.
Das dunkle Korpusholz ist die Alternative für dunkle Tropenhölzer. Der waldbildende Baum aus den USA ist seit Langem ein Korpusholz für Gitarren ( Lowden, Taylor, Lakewood ) und in seiner glatten Ausführung zu mäßigen Preisen zu haben. Als Korpus sorgt er für eine bessere Trennschärfe als Ahorn und Sapelli. Das Klangbild ist für Strumming, aber auch Picking geeignet.
Auch bei der Schwarznuss gibt es optisch attraktive Varianten in geriegelter Form ... im Handel unter „Claro-Walnut“ zu finden. Auch hier: gegen Aufpreis lieferbar.
Wer eine klassisch aussehende, „martinartige“ Ukulele bauen möchte wird zu diesem afrikanischen Holz greifen. Das weiche Klangbild einer Ganzmahagoni-Ukulele wird hier durch die Fichtendecke positiv mit ein paar Höhen garniert.
Wenn es unbedingt gewünscht ist kann man mit einer Decke aus Sapelli eine „martinartige“ bauen. Diese wird aber lauter sein, als das Original, da Sapelli härter ist, als das von Martin verwendete Honduras-Mahagoni ( Swietenia macrophylla).
Echtes Palisander wird zusammen mit einer Fichtendecke als populärste Variante wenn es um Steelstring-Gitarren geht ( Martin Gitarren). Durch die schönen Bässe und die stark ausgeprägten Obertöne bildet es ein wunderbares klangliches Fundament, welches ideal für Melodiespiel, Strumming und Fingerstyle geeignet ist.
Die zwei gängigsten Palisanderarten sind ostindischer und Madagaskar Palisander. Während ersterer die weitaus verbreitetere Sorte mit sonoren Tiefen und brillanten Höhen ist, verhält sich Madagaskar Palisander ähnlich dem hochgelobten, mittlerweile verbotenen Rio Palisander. Es klingt noch ein wenig lebendiger und wärmer.
Eine weitere edle Palisanderart ist Cocobolo, welches über tiefe, klare Bässe, einen enormen Dynamikumfang und sehr gutes Sustain verfügt.
Dieses Holz wird auch „Santos Palisander“ genannt, hat aber botanisch nichts mit Palisanderhölzern zu tun. Es steht nicht auf den CITES-Listen für bedrohte Arten.
Bei Gitarren werden dem Holz ähnliche tonale Eigenschaften wie Rio-Palisander nachgesagt, was ich nur bestätigen kann.
Durch seine feinsten Poren bildet es als Korpusholz (gegen Aufpreis) eine der besten Reflexionflächen für Schallwellen der Decke. Der Klang wird sehr differenziert über das gesamte Frequenzspektrum wiedergegeben. Der Ton ist laut und prädestiniert für das Solospiel, Fingerstyle.
Je nach der Art, wie das Holz aus dem Stamm aufgeschnitten wurde, ergeben sich vollkommen entgegengesetzte Erscheinungsbilder, mal linear/ruhig mal aufregend gemustert.
Im Workshop wird Pau Ferro auch als Griffbrett und Stegmaterial verwendet. Es ist fein gemasert, hat aber nur in sehr seltenen Fällen Riegelungen o.Ä.
Seit eingen Workshops verwenden wir standardmäßig den stringh-through-top - Steg (unten links), bei dem die Saiten senkrecht durch die Decke geführt werden. Den Gegenzug UNTER der Decke nimmt eine 2 mm Hartholzplatte auf (Stegunterplatte) ... dadurch fallen weniger Horizontalkräfte an. Vorteil dieser Saitenführung ist ein erhöhter Druck auf die Stegeinlage und somit mehr Obertöne ... Außerdem entfällt der "Luis Trenker- Gedächtnisknoten", wie an den traditonellen Knüpfstegen gebräuchlich.
Eine sehr elegante Variante zum Standardsteg bietet der neu gestaltete Designsteg von Richard Siegert (unten rechts). Er war Workshop-Teilnehmer im September 2021 und hat diesen schönen Steg entworfen. Wir danken herzlich, dass wir seine Idee verwenden und - gegen Aufpreis - diesen wunderschönen Steg anbieten dürfen.
Von den ca. 60 verschiedenen Nussbaumarten habe ich französischen, kaukasischen und amerikanischen am Lager.
Besonders schön sind die geriegelten Varianten. Die Flammung und die farblich sehr lebhaften braun-grau, schwarz geadert, rötlichen Einläufer machen Nussbaumholz schon seit der Antike zu begehrten Hölzern.
Zäh und fest in der Struktur werden sogar die Forcola der venizianischen Gondeln aus Nussbaum hergestellt (Riemengabel, welche das Ruder führt.)
Nussbaum liegt tonal in der Mitte zwischen Mahagoni(Sapelli) und Pau Ferro. Klare Töne über das gesamte Spektrum, aber nicht so laut wie Pau Ferro und nicht so weich, wie Sapelli. Strumming, Picking, Melodiespiel ... alles funktioniert.
Nussbaumart aus dem nördlichen Kalifornien und Oregon.
Wie die meisten Nußbaum-Arten toll gemasert. In Deutschland fast immer in geriegelter Form im Handel. Als Furnier auch als Wurzelfurnier.
Das Holz ist ein wenig weicher, als europäischer Nussbaum. Die Klangeigenschaften sind wie bei franösischen Nussbaum.
Bei der Optik ist das Bild aber eher satt braun.
Eines unserer härtesten, einheimischen Hölzer. In guten Qualitäten schwer zu beschaffen, da alle Obstbäume im Alter faulkernig werden ... Ausserdem sollen die Bäume ja Früchte tragen bis man sie fällt. Also wartet man bis der Baum es nicht mehr tut und, siehe da, der Stamm ist kaum noch zu gebrauchen.
Das Holz ist hart, schwer zu trocknen und widerspenstig. Es hat aber keine Poren. Somit eine ideale Reflexionsfläche als Boden und Zarge. Wegen seiner Härte auch für Steg und Griffbrett verwendbar.
Als Ukulele ist es laut und pregnant im Ton. Alles ist da: Bässe, Höhen und Durchsetzungskraft.
Es wird immer schwieriger, gute trockene Ware zu beschaffen. Es muss schon vor der Verarbeitung bei Werkstatt Konditionen gelagert werden. Besonders die hellen Splintanteile haben ansonsten ein stärkeres Schwundmaß als das Kernholz. So können am verarbeiteten Instrument Beulen oder Dellen entstehen. Viele Menschen finden gerade diese Splintanteile sehr dekorativ, aber das Schwundverhalten rät dazu, diesen Splint am Korpus möglichst zu minimieren.
Ovangkol ist ein Hartholz aus Afrika (0,80g/cm³) mit eine olliv-grün-brauner Farbe. Ab und zu auch schwarze Streifen eingelager. Häufig geriegelt oder pommeliert (lichtreflexe hell und dunkel).
Es zeigt im Gitarrenbau schon seit langem, wie toll es klingt.
Bei der Ukulele ist es ein Holz mit Klangeigenschaften, wie ostind. Palisander. Da dieser aber immer mehr im Handel eingeschränkt wird, habe ich Ovangkol als Sonderholz mit dazu genommen.
Im ersten Klosterworkshop 2016 wurde eine Konzert daraus gebaut. Noch heute spielt dieses Instrument in unserer Uke-Truppe und hat gleiches Klangvolumen und Sustain, wie meine aus Palisander. "Blindverkostet" hört man keinen Unterschied: Klarer, lauter Ton. Klangbild über das gesamte Spektrum.
Den Namen verdankt es dem rosenähnlichen Duft frisch aufgeschnittener Stämme und seiner intensiv rötlichen Farbe. Die Bäume werden kaum 9 Meter hoch und nur selten bis zu 30 Zentimeter dick. Das Holz ist sehr hart, dicht, schwer und auch spröde. Dennoch lässt es sich gut bearbeiten und wurde schon bald nach seiner Entdeckung für den Bau kostbarer Möbel verwendet. Es gehört zu den besonders teuren Hölzern – nicht zuletzt wegen seiner geringen Verfügbarkeit. Sein Klangspektrum ist voll und obertonreich, aber trotz seiner Härte, weich und differenziert.
Es ist optisch sehr reizvoll und im Ukulelenbau nur bei Boutique-Instrumentenbauern zu finden.
Das Makassar-Ebenholz gehört zu den wertvollsten Edelhölzern. Es hat eine Dichte von 900-1030 kg/m³ bei 0 % Feuchte. Die Stämme aber meistens nicht dicker als 40 cm.
Makassar-Ebenholz hat einen recht durchdringenden, trennscharfen Charakter. Insofern ist es eher für Fingerstyle/Melodiespiel/Klassik geeignet, als für Strumming.
Mit seiner klaren, kraftvollen Klangfarbe verfügt eine Ukulele über eine beachtenswerte Präsenz und Lautstärke.
Die Farbpalette der Rio Palisanders reicht von grauschwarz über dunkelbraun bis zu hellem rotbraun. Wilde Maserungen mit schwarzen Streifen sind auch möglich.
Rio Palisander wird ausschließlich in Brettform verkauft. 1992 wurde es auf die, von der Convention on International Trade in endangered Spezies (CITES) herausgegebene Liste verbotener Handelswaren gesetzt. Seitdem benötigt jedes legal importierte Rio Palisander eine Cites-Bescheinigung, dass das Holz vor dem 11. Juli 1992 geschlagen worden ist.
Klanglich überzeugt Rio durch sein hervorragendes Bassfundament-Tief und das ohne Mulm ... dabei mit strahlenden Höhen, die nie unangenehm sind.
Ukulelen "strahlen" förmlich mit einem Korpus aus diesem Holz. Ein Teilnehmer nannte mal meine kleine Rio-Konzert "Glöckchen" ... und das trifft es sehr gut.
Wenn ein Teilnehmer Rio Palisander wünscht greife ich auf altes Holz zurück, welches selbstverständlich zertifiziert ist. Aber es hat natürlich seinen Preis!
Die Streifen-Rosetten sind im Kurspreis enthalten. Sie besteht aus Makoré- bzw. schwarzen und Ahornstreifen. Sie sind schlicht und tragen optisch nicht auf. Ich habe sie gewählt, weil viele Selbstbauer anscheinend schlichte Rosetten vorziehen.
Die Nuss/Ahorn-Rosette (*) wirkt durch ihr dunkle Farbe und das Würfelmuster auffälliger. Sie pass gut zu dunklen Korpushölzern.
Das Muster der Mäander-Rosette (*) findet man schon an antiken Tempelfriesen, also ein absoluter Stilklassiker, wenn es um Verzierung geht. In der Herstellung sehr aufwendig.
(*) Nussbaum/Ahorn- und die Mäander-Rosette kostet einen Aufpreis.
Alle Rosetten habe ich in den Durchmessern für Konzert/Tenor und im kleineren Durchmesser für Sopran vorrätig.
Die verwendeten Hölzer der custom Rosetten werden nach den Holzsorten vom gesamten Instrument ausgesucht ... dunkle, Nussbaumtöne, braun-schwarz, oder heller, rötlicher, rot-braun ... und dann dünne Streifen dazwischen. Zu Beispiel (unten links) passend zu Bocote/Ebenholz ...
Zum Grundpreis gehört die DER JUNG Mechanik DJ 326 Nickel. Äußerlich sieht sie aus, wie die Schaller GrandTune. Sie verrichtet ihre Arbeit einwandfrei. Im Unterschied zu Schaller GrandTune hat sie aber eine gröbere Übersetzung und die Knöpfchen sind durchweg aus Plastik.
Wer es optisch klassisch haben möchte, aber denoch auf übersetzte Mechaniken nicht verzichten will, ist mit der GOTOH UPT sehr gut bedient. Sie bieten das Aussehen der alten Direkt-Mechnik, verfügt aber über eine präzise arbeitende 1:4 Übersetzung, was das Stimmen deutlich erleichtert.
Wer eine der weltbesten Ukulelenmechaniken nutzen will, komm an der Schaller GrandTune nicht vorbei. Erstklassige, deutsche Produktion, 1:18 in der absolut "butterweich" arbeiteneden Übersetzung.
Dazu sind vielfälltige Metallfarben lieferbar, wie chrome, blackchrome, ruthenium, vintagecopper, satinchrome ...
Die Knöpfchen sind aus Ebenholz oder Koa. Perloid oder ein Elfenbeinimitat sind ebenfalls wählbar. Wer einmal mit diesen Tunern gestimmt hat und eine super Winkelmechanik haben will ... ist hier sehr gut bedient.